Das Research Studio iSPACE koordiniert und konzeptioniert den Aufbau einer Laborhaltestelle für die Region Flachgau im Bundesland Salzburg, um Bahn, Bus, Rad, Auto und Informationsdienste besser miteinander zu vernetzen.

2018 erhielt das Research Studio iSPACE vom UML Salzburg den Auftrag über die laufende Koordinierung und Abstimmung mit Stakeholdern, sowie die Konzepterstellung und Begleitung der Umsetzung ausgewählter Komponenten zur Haltestelle 4.0. Als Koordinator arbeitet das Research Studio iSPACE gemeinsam mit dem urbanen Mobilitätslabor Salzburg, dem Land Salzburg, der Abteilung 6, ÖBB Infra, dem Salzburger Verkehrsverbund GmbH, der Gemeinde Neumarkt am Wallersee, und dem Regionalverband Salzburger Seenland an der UML-Haltestelle.

So beschreibt Dr. Thomas Prinz, Leiter des Research Studios iSPACE, ihr aktuelles Projekt UML-Haltestelle 4.0, das das Mobilitätsverhalten der Zukunft prägen und verändern wird.

„Wir wollen erforschen, wie wir Mobilität bündeln und so die Menschen umweltfreundlicher zu den Zielen und in die Stadt bringen können. Der Bahnhof soll ein Reallabor, mit dem neue Konzepte, Prototypen und Technologien getestet werden, sein. Sowohl Unternehmen, Start-ups wie auch öffentliche Aufgabenträger sollen gleichermaßen davon profitieren“, erklärt Dr. Prinz.

Am Bahnhof Neumarkt-Köstendorf entsteht mit der Haltestelle 4.0 eine attraktive multimodale Mobilitätsdrehscheibe in der Region. Ziel ist, eine Haltestelle der Zukunft laborhaft aufzubauen, um Innovationen anhand einer realen Infrastruktur testen zu können und digitale Daten und Datenschnittstellen für F&E- Projekte bereitzustellen:

  • Im Reallabor können technische Innovationen, digitale Services, Haltestellen-ausstattung und Sensorik auf ausgewiesenen Flächen getestet, sowie deren Übertragbarkeit auf andere Standorte evaluiert werden.
  • Unternehmen steht hier eine Umgebung mit einem vereinfachten Ansuchen von Tests zur Verfügung, somit bietet die Haltestelle auch ein Probierfeld für Startups.
  • Die Haltestelle 4.0 bietet Raum für wissenschaftliche Untersuchungen zur gesellschaftlichen Akzeptanz und Nutzungsveränderung von neuen Lösungen sowie zum Erforschen des multimodalen Mobilitätsverhaltens.
  • Für Monitoring und Mobilitätsdienste/-services werden Daten von relevanten Komponenten der Haltestelle bereitgestellt und vernetzt.

Zudem werden innovative Neuentwicklungen direkt an der Haltestelle 4.0 getestet:

  • Durch Haltestellenausstattungen, wie die Installation von Abholboxen, können Pakete regionaler Anbieter einfach abgelegt werden und auf dem nach Hause Weg direkt abgeholt werden.
  • Die Möglichkeit von Park & Ride, sowie Bike & Ride durch eine online Einsicht der Verfügbarkeit von Park-and-Ride Parkplätzen sowie Rad Boxen ermöglicht es, bereits zuhause festzustellen, ob es einen Parkplatz für das Auto gibt, oder ob man bei Schönwetter doch auf das Fahrrad umsattelt. Innovative Lösungen und Services zu Fahrradparken, sowie ein kontinuierliches Auslastungsmonitoring der Parkmöglichkeiten werden direkt hier angeboten.
  • Zudem wird die Aufenthaltsqualität am Mobilitätsknoten gezielt durch innovative Sitzmöbel und Informationsservices gestärkt.

Die Haltestelle 4.0 ermöglicht die Bündelung von Mobilität als auch neuer Services in einer noch nie dagewesenen Art. Alle Erkenntnisse der Haltestelle 4.0 dienen als Basis für zukünftige Projekte und können somit auf ähnliche Standorte und neue weitere innovative Haltestellen übertragen werden.

Diese Medien berichteten über die Haltestelle 4.0:

Salzburger Nachrichten am 25. April 2020: „In Neumarkt am Wallersee entsteht ein vernetzter Bahnhof“