Wie Raumplanung einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft leisten kann – und wie man sie mithilfe von GIS-Werkzeugen umsetzt: Darüber sprach Sabine Gadocha vom Research Studio iSPACE beim 8. Fachsymposium Brennpunkt Alpines Bauen am 30. September.

Am 30. September 2021 fand zum 8. Mal das grenzüberschreitende Fachsymposium Brennpunkt Alpines Bauen statt – pandemiebedingt zum zweiten Mal online. Hintergrund der Veranstaltung waren heuer die beiden EU-Projekte „Das Gebäude als Baustein der Energiezukunft“ und „Green Public Procurement for Building“. Das Symposium sollte vor allem Einblick in die Herausforderungen und Chancen geben, die sich aus der Umsetzung des Green Deal ergeben. Zahlreiche Beispielprojekte aus der Alpenregion wurden in digitalen Räumen vorgestellt.

Die RSA FG war auf der Veranstaltung über das Zentrum Alpines Bauen vertreten. In der Session “Ressource Raum und Architektur” sprach Sabine Gadocha vom Research Studio iSPACE Smart Settlement Systems darüber, wie Geoinformatik zukunftsfähige, ressourcensparende Siedlungsentwicklung unterstützen kann. Ihr Kollege Daniel Heidenthaler vom Zentrum Alpines Bauen hielt in der Session „Ressource Energie“ einen Vortrag zum Thema „So baut Salzburg – der Energieausweis gewährt Einblick“.

GIS-Werkzeuge für zukunftsfähige Siedlungsentwicklung

Die Themen Bodenverbrauch, Zersiedelung und die Versiegelung von Flächen rückten dieses Jahr vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Wetterextreme mit Starkregen und Hitzewellen auch medial stärker in den Vordergrund. Nachhaltiges Flächenmanagement kann also eine wichtige Rolle im Klimaschutz und am Weg zu einer klimaneutralen Bauwirtschaft spielen.

Das Flächenmanagement der Zukunft muss sparsam mit verbliebenen Reserven umgehen und die effiziente Nutzung von bereits bebauten und versiegelten Flächen forcieren. Doch dafür müssen die verfügbaren Potenziale für Innenentwicklung in ihrem Ausmaß und in ihren Eigenschaften überhaupt erst bekannt sein. GIS-Tools ermöglichen die Beantwortung dieser Fragen, wie Sabine Gadocha in ihrem Vortrag ausführt: Die Werkzeuge ermitteln standardisiert Nachverdichtungspotenziale und können sie auch räumlich verorten.

Die im Zentrum Alpines Bauen entwickelten GIS-Modelle sind modular aufgebaut und sind flexibel je nach Fragestellung kombinierbar. Mit der GIS-Methodik können belastbare Daten- und Planungsgrundlagen geschaffen werden, die automatisierbar und räumlich übertragbar sind. Diese können von Gemeinden etwa in der Infrastrukturplanung, für die Simulation möglicher Entwicklungspfade oder im Monitoring der Siedlungsentwicklung eingesetzt werden.

Nachhaltiges Bauen auf allen Ebenen

Gemeinsam mit den anderen im Symposium vorgestellten Ansätzen können die vorgestellten GIS-Werkzeuge helfen, den ökologischen Fußabdruck der Bauwirtschaft zu verkleinern. Während der Gebäudesektor daran arbeitet, im Bau auf nachhaltige Materialien und erneuerbare Energiequellen umzusteigen, ist nachhaltige Raum- und Stadtentwicklung ein ebenso wichtiger Faktor. Dies schließt nicht nur die Verringerung des Bodenverbrauchs mit ein, sondern auch soziale Aspekte wie leistbares Wohnen – für echte Nachhaltigkeit auf allen Ebenen.